Wenn es um unsere lieben Kleinen geht, sind wir gerne bereit, einen Riesen-Aufwand zu betreiben – und nicht immer ist all dies wirklich nachhaltig. Dabei sind es doch gerade unsere Kinder, für die wir uns bemühen möchten, unseren Planeten zu pflegen und zu erhalten.
Als Mutter zweier Kinder kann ich auf eine Party-Organisationskarriere von genau 10 Jahren zurückblicken und habe ein paar Tipps zusammengetragen, die vielleicht für die Planung eures nächsten, nachhaltigeren Kindergeburtstags hilfreich sind.
Vor zehn Jahren habe ich viele Dinge völlig anders gemacht als heute. Beispielsweise habe ich anfänglich weniger auf Müllvermeidung geachtet und konnte im Laufe der Jahre einiges dazulernen…
Goldene Regel: Legt euren Ehrgeiz ab!
Kindergeburtstage sind oft ein regelrechter Mütterwettbewerb – Wer hat die kreativste Idee, den schönsten Kuchen, den tollsten „Loot Bag“?
Vergeßt es! Der Geburtstag soll ein unvergeßliches Erlebnis für euer Kind sein – es soll Spaß haben mit seinen liebsten Freunden, die es sich selber aussucht. Schon wieder in den Indoorspielplatz? Und ja, ihr kennt mittlerweile alle Trampolin-Hallen im Umkreis von 50km? Egal! Freut euch, wenn euer Kind sich austoben möchte.
Es muss auch nicht immer alles völlig durchorganisiert sein. Ein kleines Kuchenbüffet auf dem Spielplatz kommt bestimmt auch gut an. Natürlich ist man mit Winterkindern etwas eingeschränkter – wir hatten daher eigentlich immer Indoor-Optionen in all den Jahren. Nur zu seinem 7. Geburstags wollte mein Sohn unbedingt im heimischen Garten feiern.

Ich habe mich darauf eingelassen und ein paar Spiele vorbereitet und inständig gehofft, dass es im Oktober nicht in Strömen regnen würde und ich 8 Kinder im Wohnzimmer bespaßen müsste. Petrus hatte letztendlich Erbarmen und es war ein sonniger Herbsttag und Papa’s gegrillte Würstchen waren der krönende Abschluss.
Nur nebenbei erwähnt war dies der kostengünstige Kindergeburtstag, den ich je veranstaltet habe…
Der Markt ist enorm!
Je nach Kind und Kindergarten, beginnen die ersten Einladungen im Alter von 3 Jahren – meiner persönlichen Meinung nach fast etwas zu früh. Die Kinder spielen ja noch nicht wirklich miteinander und werden von den Müttern begleitet. Das wiederum ist für die Mütter eine tolle Gelegenheit, sich zu beschnuppern – so habe ich damals die ersten Mütter in der neuen Kita besser kennengelernt. Ich hatte mich damals für Kaffee und Kuchen daheim entschieden, gefolgt von einem gemeinsamen Spaziergang in die Arche Noah in Büderich.
Seitdem haben wir alles durch – Indoorspielcenter, Schwimmbäder, Trampolinhallen, Experimentiernachmittage, sowie diverse Kreativangebote. Nun habe ich einen Teenager im Haus und der Fokus hat sich geändert. Die Mädels möchten nun lieber im ganz kleinen Kreis – nur mit den BFFs – feiern und das eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Allerdings gibt es für „Teenies“ wenig organisierte Angebote im Markt und die Damen werden wählerischer. Schwimmbad ist u.U. nicht mehr so spannend.
Die tollsten Ideen kommen manchmal aus dem Bekanntenkreis. Für den 13. Geburtstag meiner Tochter habe ich z.B. eine Foto-Session bei der lieben Nilou gebucht – Nilou kenne ich aus dem Kindergarten und sie hat ihre Leidenschaft, die Fotografie zum Beruf gemacht. In ihrem kleinen Studio konnten die insgesamt 5 Mädchen für ein paar Stunden Model spielen, ihre mitgebrachten Outfits ausprobieren und dann tolle Erinnerugsfotos schießen lassen. Danach sind wir auf eine Pizza zum Italiener – ein unvergeßlicher Nachmittag – und für mich total entspannt!
Nachhaltigkeits-Tipps für den Kindergeburtstag
Kuchen
- Übertreibt es nicht!
Motivtorten haben einen Wow-Effekt, aber oftmals stecken unter dem Motiv cremige oder übersüßte Torten – die Kinder essen meist lieber einen Muffin oder Trockenkuchen. Ausserdem bleiben sie nie lange zum Kuchenessen am Tisch sitzen, so dass am Ende -zig angegessene Kuchenstücke auf den Tellern bleiben, die nachher weggeworden werden. Daher: ein paar kleine Muffins oder auch mal Plätzchen sind hier viel praktischer. - Bietet gesunde Fingerfood-Alternativen. Ich biete in der Regel eine Schale mit Gurkenscheiben, Paprika und Co. an und diese werden komplett weggeputzt.
- Vermeidet Einmal-Geschirr. Auch ich hatte am Anfang den Ehrgeiz, das Partymotto stimmig zu gestalten und hatte Pappbecher und Teller mit Prinzessinnen, Feen und Kätzchen – davon bin ich völlig weg. In der Regel haben die Veranstalter Geschirr vor Ort oder ich bringe eigenes mit.
„Loot Bags“ – Geschenketütchen
Ein leidiges Thema – es scheiden sich dich Geister, ob man diese wirklich braucht oder nicht. Eigentlich eine Unsitte, denn die eingeladenen Kinder erhalten doch schon eine tolle Party! Trotzdem – wirklich brechen möchte man mit dieser Tradition auch nicht.
Als mein erstes Kind klein war, lag mein Hauptaugenmerk darauf, auf Zucker zu verzichten. Daher gab es immer Radiergummis, Stifte etc statt reinen Süßigkeiten-Tüten. Mitterweile bin ich von „Tüten“ sowieso längst weg – ist ja schließlich Plastikmüll.
Hier ein paar Ideen…
- Kauft ein höherwertiges Teil statt einer Tüte mit Kleinkram
Reisespiele, kleine Bücher, Stifte etc gibt es schon für 3-5 Euro – so kann man auf Krimskrams, der ohnehin kaputt geht und letztendlich weggeworfen wird, sowie die Tüte drumherum verzichten! Als Dankeschön für einen Schwimmbadbesuch hatte ich z.B. schon Duschgels verschenkt. - Man kann aber auch kleine Geschenke plastikfrei verpacken. In einem Jahr hatte ich für die Freundinnen meiner Tochter je ein Waschlappen, ein paar Badekugeln und eine kleine Nagelbüste in ein schönes Bügelglas verpackt.
- Oder beim letzten Geburstag meines Sohnes wurden zu Beginn der Party einfach kleine Baumwoll-Zuziehbeutel von den Kindern selbst bemalt und dann konnten bei einigen Spielen im Garten Süssigkeiten gewonnen werden. So zog dann jedes Kind nachher mit einem vollen Beutel von dannen.
- Bei einem Kreativgeburtstag ergibt sich das Problem gar nicht – wenn man z.B. einen Schmuck- oder Nähworkshop macht, dann ist das erstellte Unikat auch gleichzeitig das Gastgeschenk.
Fahrgemeinschaften
Mittlerweile ist es so, dass man zu Kindergeburtstagen oft 20-30km fahren muss. Ein Ausflug von Meerbusch nach Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen oder an den Niederrhein sind keine Seltenheit. Hier ist es toll, wenn sich die Eltern zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen, statt jedes Kind einzeln zu bringen. In der Regel wird dieses auch gemacht und dank WhatsApp ist die Abstimmung sehr einfach.
Das bestrifft auch die Geschenkeauswahl. Die örtlichen Geschäfte, allen voran Spielwaren Mous und die Buchhandlung Gossens, bieten die Möglichkeit eines Geschenkekörbchens. So ist sichergestellt, dass das Geburtstagkind Geschenke bekommt, die es wirklich gebrauchen kann. Auch ein größeres Sammelgeschenk kann so abgewickelt werden.
Wie sind eure Erfahrungen? Habt ihr Tipps & Tricks für Geburtstage? Ich bin gepannt auf euer Feedback!
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