Ob man es mag oder nicht, das Spülen ist eine der Aufgaben im Haushalt, die (mehrfach) täglich erledigt werden müssen. Und gerade bei solch regelmäßigen Aufgaben haben schon kleinste nachhaltige Veränderungen in Summe eine große Wirkung.
In den letzten Jahren hat sich viel auf dem Markt getan und die Auswahl an Produkten ohne bedenkliche Inhaltsstoffe und mit möglichst wenig Plastik ist sehr gut. Hier ein paar Tipps und Anregungen…
Tuch, Schwamm oder Bürste?
Totally up to you! Hier hat jeder unterschiedliche Präferenzen, und ein wenig kommt es auch darauf an, was abgewaschen werden muss.
Bei den Utensilien ist es sehr einfach, auf Plastik zu verzichten:
- Spülbürsten aus Holz und Naturborsten; diese gibt es auch mit Wechselkopf.
- Baumwolltücher: Es eignet sich jede Form von Lappen in der Größe nach Wahl. Alte Handtücher oder sogar Babylätzchen lassen sich prima zu Spültüchern upcyceln; andere Naturfasern wie Bambus sind auch sehr schön weich und genauso gut in der Waschmaschine waschbar. Letztere sollte man jedoch nicht im Trockner trocknen. Auf Mikrofaser solltet ihr (wie überall im Haushalt) verzichten: Beim Spülen lösen sich Mikroplastik-Fasern heraus und gelangen in das Abwasser.
- Aus gleichem Grund solltet ihr auch die kleinen bunten Plastikschwämmchen verzichten, die früher einmal in fast jedem Haushalt Standard waren. Hier bieten sich Naturschwämme an, z.B. aus der Luffa-Gurke. Aus Naturkordel lassen sich auch kleine Topf-Schwämme häkeln. Für meine Töpfe und Gußpfannen nutze ich übrigens Metallspiralen, um Angebackenes abzukratzen.
All diese Produkte findet man in praktisch jedem Drogeriemarkt, zudem in Bio- und Unverpacktläden und teilweise auch im normalen Supermarkt.

Foto von Karolina Grabowska auf Pexels
Spülmittel – fest oder flüssig?
Auch dies ist lediglich eine Frage eurer persönlichen Präferenzen. Wenn Ihr ein Bio-Produkt kauft, ist das ein guter Anfang! Sind die Inhaltsstoffe so natürlich und mild wie möglich, schont das eure Haut und die Natur. Dass ein Spülmittel vegan und frei von Mikroplastik sein sollte, versteht sich von selbst.
Doch auch die Verpackung spielt eine wesentliche Rolle. Ein Flasche Konzentrat, sparsam dosiert, reicht für eine gewissen Zeit aus, aber dann ist diese Flasche irgendwann Plastikmüll.
Manche Hersteller verwenden für die Flaschen-Produktion schon einen sehr hohen Anteil an Recyclat. Dies ist ein erster Schritt in Richtung Nachhaltigkeit der Hersteller, aber dennoch wäre es besser, Müll gar nicht erst anfallen zu lassen.
Flüssige Spülmittel erhält man zum Selberabfüllen im Unverpacktladen, oder man greift auf feste Spülseife zurück. Diese wird meist im kleinen Pappkarton verkauft und im Unverpacktladen gibt es teilweise auch die komplett “nackige” Variante. Interessant ist, dass allein im letzten halben Jahr die Auswahl in den Bioläden hier in Meerbusch stark angestiegen ist, und auch die Preise sich nach unten korrigiert haben. Es tut sich was!
Die Handhabung der festen Seifen ist natürlich etwas anders und du musst entscheiden, ob du in deiner Küche Platz für eine Seifenschale hast und ob dir die Nutzung gut von der Hand geht.
Tabs zum Auflösen sind eine weitere Variante. Ihr kauft Tabs in kleinen Sachets und löst diese in eigener Flasche in Wasser auf. Auch hier: Die Auswahl am Markt steigt und die Preise werden massentauglicher.
Ganz neu auf dem Markt ist nun das Spüli von SEA ME, dass ihr in Meerbusch und Umgebung ganz einfach über mich erwerben könnt (Achtung: Werbung). Die SEA ME Produkte kommen in Mehrwegflaschen aus Glas und sehen nicht nur sehr dekorativ aus, sondern vermeiden auch sehr viel Müll. Die Flaschen werden mindestens 20x wiederbefüllt, bevor sie (inklusive der neuartigen Dosierkappe aus Sughera) recycelt werden. Hier erfahrt Ihr mehr über SEA ME in Meerbusch.
Tipps für Spülmaschinennutzer
Unsere Familie nutzt eine Spülmaschine – bei einem 4-Personen-Haushalt ist dies praktisch und zeitsparend. Meine letzte Maschine hatten wir vor fast 15 Jahren als Einbaugerät zusammen mit der neuen Küche angeschafft und nun musste sie erneuert werden. Technisch ein Unterschied wie Tag und Nacht…
Worauf achte ich?
- Ich lasse sie nur 1x am Tag laufen (oder seltener) und zwar nur, wenn sie ausreichend befüllt ist. Töpfe oder große Gefäße wasche ich eher per Hand.
- Ich befülle gut, aber überlade nicht – wenn das Geschirr zu eng einsortiert ist, werden möglicherweise nicht alle Teile sauber. Dann muss nachgearbeitet werden und der Energiespar- oder Wasserspareffekt ist futsch…
- Ich nutze das Energiesparprogramm, auch wenn es länger dauert.
- Ich nutze nur die Minimaldosierung des Pulvers und verzichte auf jeglichen “Schnickschnack” wie Spülmaschinendeos.
- Salz und Klarspüler nutze ich nur gelegentlich. Das rote Lämpchen der Nachfüllanzeige ist geduldiger als man glaubt.
- Ich reinige Siebe und Zubehör regelmässig mit Wasser und einer Spülbürste. Natürliche Fett- und Kalklöser wie Essig reichen dafür aus, man braucht nicht wirklich die chemische Keule. Gelegentlich ein heißer Spülgang mit 70° beseitigt Bakterien und beugt Geruchsbildung vor.
Welches Spülmittel für die Maschine?
Ich nutze nur Pulver. So kann ich nach Belieben dosieren und natürlich wähle ich Produkte mit minimaler Verpackung – einzeln verpackte Tabs sind tabu. Allerdings habe ich auch durchaus schon ein Maschinenpulver eines renommierten Bioherstellers verwendet, mit dessen Spülergebnissen ich absolut nicht glücklich war. Also: Ausprobieren!
Auch im Unverpacktladen gibt es Pulver zum Selberabfüllen, ebenso Klarspüler.
Und wie sind eure Präferenzen? Spült ihr gerne oder haßt ihr es? Habt ihr noch andere Tipps?
Titelbild: (c) cocoparisienne auf Pixabay
2 comments
Guten Tag
Die Initiative macht mir großen Mut, das sich in den Köpfen der Menschen endlich etwas bewegt.
Es ist so einfach, darüber nachzudenken, was Mann/Frau/Familie tun können, nicht nur die Umwelt zu schonen, sondern auch den Geldbeutel.
Hier ein Hinweis auf einen Link
„Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“
„Selber machen statt kaufen“
Smarticular.de
„Besser leben ohne Plastik“
Anneliese Bunk & Nadine Schubert
liebe Grüsse Ulrike Koch
Liebe Ulrike, da hast du völlig Recht! Selbermachen ist oft gar nicht schwer und die “Hausmittelchen”, die schon seit Generationen verwendet wurden, sind nicht nur besser für die Umwelt sondern auch für unsere Gesundheit – und auch den Geldbeutel. Smarticular ist tatsächlich eine gute Quelle und die Auswahl an Rezepten ist super. Danke für deine Empfehlung!