Zwar sind die Schulen wegen Corona noch weitestgehend geschlossen, aber gerade durch das Homeschooling meiner Kinder ist mir einmal mehr bewußt geworden, wie groß das Nachhaltigkeits-Potential im Tornister ist…
Hier ein paar Tipps aus meiner Erfahrung mit zwei schulpflichtigen Kindern (1. und 7. Klasse). Für mich hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass das Kaufen im Fachgeschäft vor Ort zwar nicht immer kostengünstig ist, sich aber langfristig rentiert.
Natürlich seid ihr – genau wie ich – an die Vorgaben der Lehrer gebunden und manche Dinge werden auch direkt über die Schule bestellt. Dennoch lässt sich die eine oder andere Anregung vielleicht ganz leicht umsetzen. Wie immer gilt: Ich freue mich über eure Ideen in den Kommentaren!
1. Schnellhefter
Schnellhefter aus Plastik sind ein Produkt, dass meiner Ansicht nach abgeschafft gehört. Ich sehe keinen Grund, warum das Deckblatt durchsichtig sein müsste. Allerdings hatten wir tatsächlich schon den Fall, dass zum Beginn des Schuljahres ein Lehrer explizit einen grünen Plastikschnellhefter für den Fachunterricht gefordert hatte.
Ich bevorzuge ganz klar die Schnellhefter aus Pappe, denn sie halten tatsächlich auch länger! Zwar knicken die Ecken um und die Pappe sieht nach einiger Zeit etwas mitgenommen aus, aber bei allen Plastikmodellen – auch bei höherpreisigen – löst sich die durchsichtige Folie vom Rest des Hefters oder reißt ein. Oft genug musste ich mitten im Schuljahr schon Hefter austauschen.
Abgesehen von der meist schlechteren Qualität, funktionieren vorsortierte Mehrfachpackungen vom Discounter nicht so gut, weil die meisten Lehrer Farben vorgeben, so das immer wieder Farben aus dem 10er-Pack übrigbleiben. Daher kaufe ich in der Regel alles einzeln – und unverpackt! – im Fachgeschäft. Sofern es keine Vorgabe gibt, ist dann in jedem Fall Pappe meine erste Wahl.
2. Stifte
Auch hier gilt: Ich kaufe lieber im Fachgeschäft. Warum? Stifte kann ich im Schreibwarenhandel einzeln kaufen, während in den diversen Supermarkt- oder Drogerie-Ketten jeweils nur 2er- oder 3er-Packungen von Bleistiften, Finelinern etc erhältlich sind – und diese sind immer in Plastik verpackt.
Als Mutter einer Tochter habe ich zudem die Erfahrung gemacht, dass es allerlei unnütze Schreibgeräte gibt und die jungen Damen ab Grundschulalter gar nicht genug von diesen bunten Plastikschreibern haben können.
Hier versuche ich bestmöglich gegenzulenken. Man darf nicht zu dogmatisch sein, aber man kann den Kindern schon erklären, dass die ganzen Schreiber in Glitzer und Neon irgendwann (meist nur halb aufgebraucht) ausgetrocknet sind und dann in der Müllverbrennung landen. Es gibt zwar gelegentlich Sammlungen spezialisierter Recyclingfirmen, aber leider sind diese eher die Ausnahme.
Ich würde mir wünschen, dass die Hersteller hier durchdachtere, recyclingfähige oder wiederbefüllbare Schreiber produzieren und eine Rückgabemöglichkeit über den Handel anbieten würden!
Achtung auch bei manchen Motiv-Bleistiften: Manchmal sind diese mit bunten Klebefolien überzogen. Einen Naturbleistift würde ich dagegen einfach in den Kompost oder die braune Tonne geben!
3. Buchumschläge
Hier verlangen viele Schulen durchsichtige Umschläge, das heißt, wir kommen am Plastik nicht vorbei. Selber zuschneiden und bekleben ist etwas Knibbelsarbeit und leider lassen sich diese Umschlagshüllen nicht wirklich weiterverwenden.
Ich kaufe daher immer die fertigen Umschläge im Fachhandel und hebe diese nach Rückgabe der Bücher für den nächsten Satz auf. Zwar unterscheiden sich die Bücher oft in den Formaten, aber mittlerweile habe ich einen Fundus, den ich für die Bücher beider Kinder nutzen kann und so nur selten etwas nachkaufen muss.
Wenn es schulseitig keine Vorgaben gibt, empfehle ich auch hier Umschläge aus Starkpapier, die man dann einfach ins Altpapier entsorgen kann. Statt Tesa kann man Paketband auf Papierbasis verwenden, das einfach mit recycelt wird.
Wer nähen kann, ist hier langfristig im Vorteil – Baumwollumschläge aus Stoffresten sind langlebig und sehen toll aus!
4. Hefte und Papier
Hier kaufe ich Recyclingpapier und die Auswahl ist mittlerweile sehr gut. Ich halte die Kinder an, sparsam mit ihrem Papier umzugehen und den Platz in den Heften gut auszunutzen. Wenn am Ende eines Schuljahres ein Heft nicht voll ist, hebe ich es auf – die Seiten können als Schmierpapier verwendet werden oder zum Üben.
5. “Schmierpapier”
Last but not least: Das Schmierpapier. Gerade ab der weiterführenden Schule müssen die Kinder viel für Referate recherchieren – und somit wird viel ausgedruckt. Hierfür sammle ich im Alltag alles, was eine freie Rückseite hat – und sei es der Werbebrief der Versicherung.
Ich habe einen Schuber auf dem Schreibtisch, worin alle diese Exemplare landen und nutze sie für das Ausdrucken von Recherche, Übungsaufgaben und für Probedrucke.
PS: Leere Druckerpatronen führe ich der Wertstoffsammlung zu…
Titelbild: Image by mnplatypus from Pixabay