In einer Unterhaltung mit einer anderen Mutter kam neulich die Frage auf, was man dem Sohn denn zur Geburtstagsfeier mit in die Schule geben könne. Der klassische Muffin scheidet in Zeiten von Corona aus – offene Lebensmittel gehen nicht konform mit dem Hygienekonzept.
Das heißt im Umkehrschluß, dass viele Eltern auf verpackte Süßigkeiten zurückgreifen und – da diese oft klein sind – nochmal extra in Tütchen verpacken. So summiert sich der Verpackungsmüll.
Es muss nicht immer Süßes sein
In einem früheren Artikel hatte ich schon einmal über das Thema Kindergeburtstag geschrieben, daher wisst ihr wahrscheinlich schon, dass ich kein Freund von allzuviel Zuckerzeugs bin…
Die Lehrerin meines Sohnes hatte uns in der ersten Klasse (vor Corona) vorgeschlagen, statt Kuchen gerne auch ein Geschenk für die Klasse mitzubringen. Dies könne z.B. ein Buch für die Klassenbibliothek sein oder ein kleines Spiel für die Regenpause. Auch müssten dies nicht neue Gegenstände sein – Second Hand sei völlig in Ordnung.
Da lief sie bei mir natürlich offene Türen ein. Weniger süß, dafür sinnvoll und praktisch verpackungsfrei – Top. Im ersten Jahr haben wir dann tatsächlich ein Buch geschenkt. In diesem Jahr zwei kleine Spiele, die wir zuhause übrig hatten.
Allerdings fragte mich mein Sohn diesmal explizit nach etwas Süßem für seine Freunde. Ich habe mich dann für Brausetütchen entschieden. Ist zwar Zucker pur, aber bei einem kleinen Tütchen pro Kind und dem geringem Verpackungsanteil des Produkts, halte ich dies für einen guten Kompromiss. Ich habe alles in eine bunte Geschenktasche gelegt und Junior war Party-fertig.
Übrigens war auch die Geschenktüte Second Hand: Geschenkverpackungen und bunte Schleifen werden bei uns aufgehoben und wiederverwendet.
Wenn es nur eine Kleinigkeit sein soll…
Selbstverständlich handhabt jede Klassenlehrerin und jede Schule das Thema anders. Wenn es bei euch eher üblich ist, dass man eine Kleinigkeit pro Mitschüler verschenkt, ihr aber von den Süßigkeiten weg wollt, habt ihr dennoch reichlich Spielraum.
Hier ein paar Vorschläge:
- Schulbedarf – Nützlich und trotzdem beliebt, z.B. Bleistifte oder Bunstifte, Radiergummis, Lineale oder Notizblöcke
- Pixibücher
- Murmeln
- Origami: Ihr kopiert eine Anleitung und gebt jedem Kind 2-3 Bögen buntes Papier dazu, so können die Kinder gemeinsam (nach Absprache mit der Lehrerin) basteln
- Obst: Eine Kiste Clementinen oder Bananen
Wichtig ist: Die Kinder freuen sich auf eine kleine Überraschung – es muss kein Naschwerk sein, und es muss auch nicht teuer sein. Das Geburtstagskind hochleben lassen (momentan ohne Singen) und ein Viertelstündchen keinen Unterricht machen – darauf sollte es ankommen.
Da wir nun in der Vorweihnachtszeit sind, gelten ähnliche Überlegungen für Adventskalender und Wichtelgeschenke. Wie sind eure Erfahrungen und habt ihr noch Tipps?
Kommt gut durch die nächsten Wochen und lasst uns auf das Wesentliche besinnen – Feiern geht auch stiller und kleiner, ist dafür aber manchmal umso herzlicher und intensiver!
Titelbild: Aline Ponce auf Pixabay