Wie handhabt Ihr das Thema Nachhaltigkeit beim Einkauf?

In einer perfekten Welt gäbe es keine unnötigen Verpackungen. Die notwendigen Verpackungen wären alle Recycling-fähig. Und alle diese Materialien würden gewissenhaft getrennt und tatsächlich komplett wiederverwendet.

Das ist momentan Utopie. Das größte Problem dabei sind jedoch nicht die technischen Möglichkeiten, sondern das fehlende Bewusstsein und der Wille (oftmals verursacht durch Bequemlichkeit) der breiten Masse. Die Politik scheut sich vor zu starken Interventionen – schließlich sind die Verbraucher ja auch Wähler.

Ich bin kein Aussteiger und liebe mein Auto. Fliege beruflich um die Welt und auch in den Urlaub. Und ich konsumiere Verbrauchsgüter. Dennoch versuche ich mein Bestes, so nachhaltig wie möglich zu leben. Ich kaufe frisch im Biomarkt ein, versuche auf Verpackungen bestmöglich zu verzichten und erziehe vor allem meine Kinder in diesem Sinne.  Ich denke, jeder kann etwas tun, ohne sich dabei zu überschlagen zu müssen.

Wenn man mit kleinen Schritten anfängt und sieht, dass es gar nicht so schwierig ist, kann man alte Gewohnheiten ganz einfach aufbrechen – und der Umwelt Gutes tun. Meiner Meinung nach ist es am einfachsten, im Haushalt bzw. beim Einkaufen anzufangen.

Aus diesem Grund stelle ich euch hier meine persönlichen Einkaufskriterien vor und ich freue mich auf Feedback. Vielleicht habt Ihr einen andere Reihenfolge oder eine andere Sichtweise – bitte lasst hören!

Bio über konventionell

Ich bin in der glücklichen Lage, einen Bioladen fast vor der Haustür zu haben (sogar zwei, aber den einen mag ich lieber als den anderen), somit kann ich meinen täglichen Bedarf fußläufig decken. Mittlerweile haben zum Glück ja auch viele Supermärkte ein breit gefächertes Angebot.

Für mich ist Bio vorrangig. Nicht weil ich glaube, dass diese Lebensmittel frei von Schadstoffen sind – das ist mit den ganzen Umwelteinflüssen kaum möglich. Doch ich möchte nicht konventionell einkaufen und damit unterstützen, dass weitere Pestizide in die Umwelt gelangen.

So verpackungsfrei wie möglich

Obst und Gemüse kaufe ich nur verpackungsfrei – was im Bioladen sehr einfach ist. Eingepacktes Obst und Gemüse lasse ich in der Regel liegen. Wenn schon verpackt, dann…

  • Mehrweg: Milch, Getränke, Joghurt und einige andere Lebensmittel kaufe ich nur in Mehrweg-Glasflaschen. Plastikflaschen nur im absoluten Ausnahmefall.
  • Plastikfrei: Bevorzugte Verpackungen sind Glas oder Papier, da diese gut getrennt werden können und die Recyclingquote sehr hoch ist. Beschichtete Getränkekartons kaufe ich nicht.

Regional

Kurze Wege bevorzugt! Wenn ich bei den Bio-Äpfeln die Wahl habe zwischen Südtirol und Argentinien, ist die Antwort klar. Wenn ich aber zwischen Bio / Übersee und Konventionell / Regional wählen muss,  wird’s komplizierter – und hier wüsste ich gerne Eure Meinung!Ich persönlich tendiere dazu, die ökologische Landwirtschaft außerhalb der EU zu unterstützen.

Oft geht Bio in diesen Ländern auch mit Fair-Trade-Initiativen einher, was ich begrüße. Ich halte es für wichtig, dass auch in ärmeren Ländern ökologisch angebaut wird und diese Arbeiter nicht von den Großkonzernen auf riesigen Plantagen ausgenutzt werden.

Schockierend war einst ein Bericht über eine Bananen-Plantage, über die die Chemie-Flieger ihr Gift über Pflanzen UND Arbeiter versprühten – und die Arbeiter und deren Familien alle unter gesundheitlichen Problemen litten

So, das war’s für heute – wie ist Eure „Hitliste“?


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